05.-15. Juni 2023

05. Juni 2023

Noch einmal hinein nach Szentendre mit dem Fahrrad, Vorräte bunkern und eine kleine Stadtrundfahrt.

Nach einer relativen kurzen Fahrt (Abfahrt 11:46) vom Hafen Szentendre erreichten wir um 12:41 den Zusammenfluß der Szentendre Duna wieder mit der Donau. (km 1657,5)

Wir entschlossen, für die nächsten Tage einen günstigen Liegeplatz in der Rackeve-Duna zu suchen und dafür eine Nacht in Budapest die Wiking Marina Part zu bezahlen. Nachmittags schultert sich der Käptn das Rad und macht sich auf den Weg eben dorthin, um in dem Nebenarm eine gute Ankerstelle zu finden. Radl´t 11 km alleine, wunderbar entlang der Budapester Donaupromenade bis zum GPS Standort – eben dort.

Entgegen allen Internet und Google Earth Maps Satellit Aufzeichnungen ist an der vorhergesehenen Stelle (in der Nähe vom Stadion) eine Großbaustelle und die Liegeplätze gibt es nicht mehr. Dort ist überhaupt kein Hafen mehr, keine Steganlage gor nix ! Megabaustelle vom Ministerium für Infrastruktur oder so was halt. Habn´s mim Bernd überprüft.. er hat auf seinem Google Maps den Hafen auch noch gesehen. Ihr sicher auch noch. Umdisponiert, noch eine Nacht in der Marina!

Wie es unter den Schiffsnomaden üblich, wird in der Marina gegrüßt und geplaudert und wir trafen den erfahrenen Otto, Kapitän der HANNA, der uns gleich symphatisch war und uns seine Erfahrungen ( vier mal Schwarzes Meer ) mitgeteilt hat.

Wir trafen auch unsere deutschen Bekannten, die wir schon in Komarno getroffen hatten. Bei einem gemütlichen Tratsch am Grillplatz (schwimmende Anlage) klang der Abend aus.

06. Juni 2023

Per U-Bahn in die City von Budapest. Leider regnet es und auch für die nächsten Tagen war Regen angesagt und so haben wir Budapest im Eiltempo erkundet. Jedoch die St. Stephans-Basilika konnten wir uns nicht entgehen lassen. Beim Rundgang erschallte die mächtige Orgel der Kirche mit ihren 93 Registern. Ein kurzes Orgelkonzert, wir setzen uns hin und lauschen. Weiter auf den Turm, wo wir die 360 Grad Aussicht auf Budapest genossen. Trotz Höhenangst des Matrosen war eine kleine Jause auf dem Turm angesagt.

Parlament, und alle Sehenswürdigkeiten die das Zentrum hergab wurden trotz Regen abgeklappert.

07. Juni 2023

08:24 Uhr Abfahrt von der Marina Part (war teuer € 47,00 pro Nacht) und wir hatten Dunaujvaros als Ziel auserkoren.( Strecke: km 652,0 bis km 1578,8, =73,2 Kilometer) Vorbei an Budapest

Auf der Strecke vorbei an Szazhalombatta (liU), Tököl (reU) erreichten wir den Hafen von Dunaujvaros. Um 15:27 Uhr und stellten im hintersten Bereich (bei den Fischern) die Motoren ab. Freies Ankern war angesagt. Gemütlicher Abend zu zweit und eine Flasche Rotwein und der Tag war gelaufen.

08. und 09. Juni 2023

2 Tage im Hafen mit Stadtbummel Dunaujvaros. Mit dem städtischen Autobus gings in die Stadt, die eine Stahlstadt angelegt nach sowjetischen kommunistischen Plan ist. Einen wirklich schönen Stadtkern gibt es nicht. Es gab auch nicht viel zu fotografieren, daher blieb Dunaujvaros für uns die Stadt ohne Bilder.

10. Juni 2023

Dunaujvaros bis Baja (km 1578,8 bis km 1478,8 = km 100)

Nach der routinemäßigen Abarbeitung unserer erstellten „Checkliste Abfahrt“ gings um 07:34 Richtung der nächsten Marina (Baja).

Bei km 1520,65 wird eine neue Brücke gebaut

Bei km1497,2 passierten wir die Einmündung des Sio-Kanals, der vom Plattensee kommt.

Bei km1496,5 : Begegnung mit der Amamagna, die in Linz 2022 (nach dem Coronastillstand) mit 45 Feuerwehrtauchern von den Muscheln befreit wurde ( man sieht sich im Leben immer 2 Mal).

Um 14:05 begann es wieder zu regnen um 17:21 die Marina in Baja. Ein Bummel in der Stadt war angesagt und wir sahen auf dem Stadtplatz einen öffentlichen Tanzkurs. Mit Mikrofonunterstützung wurden die Tanzschritte angesagt und das Publikum tat eifrig mit. Es war echt nett anzuschauen. Wieder auf der Libra angekommen mussten wir feststellen, dass in unmittelbarer Nähe ein Open Air Event stattfand. Die Lautstärke war auszuhalten und um ca. 23:30 beendeten wir diesen Abend.

Baja bis Apatin 11.- bis 12. Juni 2023 

Gegen späteren Nachmittag kamen wir am Sonntag den 11. Juni bei einem heftigen Gewitter in Apatin an. Ein bisschen warten, Telefonat mit dem Marine Büro und dann doch die Gummistiefeln an und ab ins Office.

Wir waren der Meinung, hier ist auch die Polizei & Zollbehörde fürs einklarieren nach Serbien, war nicht so. Anderes Haus, auch grün, Tür offen, eine Klingel, geläutet und niemand hat sich gemeldet. Die 2 netten Burschen von vorhin meinten, der Zöllner schläft bestimmt, ist ja immerhin Sonntag abend.

Nachdem wir gestern nicht mehr einklarieren konnten, stapfte der Kapitän in der Früh dann ins Polizei & Zollquartier, ordentlich bekleidet mit Uniform und den nötigen Dokumenten. Fesch is er, der Cäptän, sowieso !

Lustige Episode: der zuständige Beamte konnte über sein Internet keine Verbindung mit dem Zentralserver der Passbehörde herstellen, sodass er die Reisepässe fotografieren musste und per Whats-App an eine weitere Person zur Überprüfung sandte.

Nach ca. 20 Minuten kam das OK retour und wir erhielten die ersten Stampiglien in unseren Pässen. Nun sind wir offiziell in Serbien eingereist.

Der Preis für eine Nacht in der Marina war wieder heftig – € 47,00 – und dort gibt’s gor nix, außer WC und Duschen, Sowjetstandard! Manche Duschen hatten nebst dem unverstellbaren Duschkopf im 2 Metern Höhe auch noch einen Gartenschlauch angehängt für die Füße und was sonst noch so zu waschen ist.

Gisi stapfte in das Hafenbüro um nach einem Rabatt zu fragen, für noch eine Nacht um € 20,00. Dame in sehr blond und mit sehr gutem Englisch: „Pay and Stay“ or „No and go“.  No Problem, wir fahren dann nach dem Stadtbesuch weiter und suchen uns einen Ankerplatz.

Aufbruch mit den Rädern, nette kleine Stadt. Money bunkern war angesagt, da wir in Linz in keiner Bank serbische Dinar bekamen. Wird nicht mehr gehandelt. Keine EU!

Mit dem Fahrrad erkundeten wir Apatin und nahmen saubere Eindrücke dieses Städtchen mit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Apatin

Wir wollten das Donauschwaben Museum und die Kirche auch von innen erkunden, unmöglich , da geschlossen. Ein kleiner Kaffee und noch Brot und ab auf Boot.

Abreise : 13:10

Wir fuhren an diesem Tag auf gerate Wohl donauabwärts und suchten uns einen geeigneten Liegeplatz für den Abend und die Nacht. (ohne Marina)

Zwischenzeitlich während dieser Fahrt musste das serbische Internet installiert werden und 15:12 erreichten wir die Mündung der Drau (Drava) bei km 1382,5.

Kurz nach der Dravamündung erhebt sich am rechten Donauufer der Ort Aljmas. Schon seit 1704 pilgerten Gläubige in diesen Wallfahrtsort. Während des Kroatienkrieges wurde durch serbische Truppen die alte Kirche beschossen und so zerstört, dass sie komplett erneuern werden musste. Eine berühme Marienstatue blieb jedoch unversehrt. 2003 wurde die Kirche erneuert und sieht einem Schwan ähnlich.

Bei km 1366,0 kam uns das erste Mal ein „Riesen“ Schubverband (Schubschiff mit 9 Leichtern) entgegen. (MS Tulln- unter österreichischer Flagge)

Bei km 1358,0 entschlossen wir uns, an diesem Tag bis Backo-Novoselo zu fahren, da dort am linken Ufer eine Carda steht, die heißen Fisch und kalte Getränke serviert.

In diesem Bereich windet sich die Donau wie von Schlögen nach Aschach. Einmal wird sie breit, dann wieder schmal und so schipperten wir vorbei am Weinbauort Dalj.

Nach weiteren 10 km erreichten wir Borovo-Selo wo uns ein Doppeldecker seine Flugkünste präsentiert.

19:00 Uhr vorbei an Vukovar.

Gegen 20:30 erreichten wir die im Donaubuch beschriebene Carda in Backo Novo Selo bei km 1319,0. Die Carda war zwar vorhanden, doch glich sie einer Ruine. In diesem Bereich war nautisch auch ein Liegeverbot von 650 m. Wir entschlossen uns, nach Ende des Liegeverbots frei zu ankern bevor die Nacht eine Weiterfahrt unmöglich macht.

Bei km 1318,15 lagen wir nach 2 Versuchen den Anker zu setzen sicher vor Ort. Käptä´n lässt die Ankerkette fallen, Gisi musste ans Bugstrahlruder und beide Maschinen bedienen. Erster Versuch: zu nahe am Ufer, Gebüsche bedrängten unseren Wintergarten. Zweiter Versuch: Anker rauf, Stück zurück, Anker runter und hält.

Genau in diesem Moment kam ein weißer Riese mit Wellen und wir konnten gleich überprüfen, ob der Anker auch wirklich hält oder wir über Nacht bis Belgrad schaukeln.

Sehr sehr viele Moskitos und wir verschwinden in der Kombüse zum Abendessen

Dienstag 13. Juni 2023

Tagwache 06:30

Wir überlegten ob wir diesem Ankerplatz den heutigen Tag verbringen wollen. Wir hatten unsere Fly-Bridge geöffnet. Nach zirka 30 Minuten war jedoch ein Fliegenschwarm eingefallen. Nicht auszuhalten und wir fuhren weiter , und wollten den nächsten Hafen in Novisad anlaufen.

Abfahrt: 10: 00

Nach einem erfolgreich durchgeführten Manöver „Anker lichten“ (der Kapitän an der Ankerwinde und Gisi Steuerstand), machten wir uns auf den Weg Richtung Novisad.

Um 11: 30 fuhren wir am Ilok (letztes Eck von Kroatien) vorbei.

Weiter gings bis km 1271,9 bis zu einem Altarm vor Futrog. Wir suchten die Čarda Splav auf und konnten da über Nacht bleiben. Da wir auf einem falschen Steg angelandet sind, mussten wir unser Boot noch einmal umstellen und stellten es direkt neben der Terrasse der Čarda Splav. Der Abend war im Restaurant Čarda Splav angesagt.

Gisi hat eine der für dieses Lokal berühmten Fischsuppen gegessen und der Karl Cevapcici.

14. Juni 2023

Nach dem Frühstück mit dem Fahrrad nach Novi Sad (eine Strecke ca. 18 km). Stadtrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten und auf die Burg Peterverdin (geschichtlich sehr interessant).

https://de.wikipedia.org/wiki/Petrovaradin und einkaufen am Markt. Mit dem Radl ging alles schneller. in Novi Sad sind die Radwege super ausgebaut, die Innenstadt ist sauber und es war sehr lässig.

Nachdem wir fürs „Liegen“ keine Gebühr bezahlen mussten, haben wir im Gegenwert jeweils super zu Abend gegessen. Es war sehr nett und zuvorkommend und wir durften unsere Räder sogar durch die Gaststube schieben. Ein herzliches Danke an die Crew der Čarda Splav.

15. Juni 2023

09:02 Abfahrt, vorbei an Novi Sad. Vorbei an Sremski Karlovici (in diesem Ort wurde 1699 Österreich zur Großmacht im Orient). https://de.wikipedia.org/wiki/Sremski_Karlovci

Wir wollten uns auf halber Strecke nach Belgrad wieder eine Bucht zum ankern suchen. Die Auswahl fiel auf „Stari Slamkamen“. Da in diesem Bereich jedoch sehr viele Buhnen sind und dies nicht ganz ungefährlich ist, haben wir „Mika Alas“ telefonisch kontaktiert und ersucht, uns in seiner Marina aufzunehmen.

Weiter gehts im nächsten Blog!!!

2 Replies to “05.-15. Juni 2023”

  1. Hallo ihr zwei,hab mir soeben eure Homepage zu Gemüte geführt.
    Es ist sooo toll und diese netten Menschen die ihr so kennen lernt ist also auch ein Highlight….und du Liebe Gisi siehst sehr gut aus.
    Freue mich schon weiter zu lesen!
    Alles Gute euch beiden!

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