Kumkale und der Weg nach Troja

20. – 24. Mai 2024

Dienstag 21. Mai 2024 – Ankunft KUMKALE 13:53

Nach einer sehr ruhigen Nacht in einem geschützten Hafen wachen wir frohen Mutes auf und machen uns mit den Fahrrädern auf den Weg nach Troja. Zügig bergauf ging’s nach Kumkale, ein wirklich winziges Bauerndorf, leider genauso schmutzig wie schon einige andere Dörfer vorher. Es ist nicht die Armut, denn die Äcker und Gärten sind voller Gemüse und Früchte, jedoch der Müll ist abartig. Doch das ist eine andere Geschichte.

Frühstück aus Bohnengulasch und Linsensuppe, 2 Minitassen schwarzen Tee und haben fertig.

Die Ausgrabungsstätten von Troja liegen in der Stadt Tevfikiye, 6,5 Kilometer entfernt von unserem Hafen. Zuerst besuchten wir das Troja Museum, um einen Überblick über die gesamten Ausgrabungsstätten und zu erhalten.

Die geschichtlichen Hintergründe, die bis ins dritte Jahrtausend vor Christus Geburt reichen, waren für uns komplettes Neuland und sehr aufschlussreich. Im Anschluss an das Museum ein kurzer Zwischenstopp, Köfte eingenommen, Ansichtskarten gekauft, beschrieben und sogar mit Marken versehen und in einen nicht sehr seriös wirkenden Postkasten eingeworfen. „Wenn´s wirklich wichtig ist, schick´s mit der Post!“ mal sehen ob auch alle Karten für die Kinder und Enkerl zu Hause ankommen.

Etwas entfernt vom Museum liegen die beeindruckenden Ausgrabungsstätten, die ja unter anderem Herr Schliemann freigelegt hat. Durch den nicht genehmigten Abtransport diverser Teile nach Berlin seinerzeit, hat er sich nicht allzu mit Lorbeeren bekleckert.

Nachfolgend einige Impressionen Trojas.

Ein wirklich sehr schöner und lehrreicher Tag – wer Stoana mog – und für die besonders Interessierten – einfach Wikipedia – und schon seid ihr in der Antike.

https://de.wikipedia.org/wiki/Troja

Fischkunde  Mittwoch 22. Mai 2024

Planen nach dem Sturm nähen, Jeans kürzen, Wasser bunkern, Strom organisieren, verwackelte Bugkabine aufräumen, tja es kann nicht immer nur Kultur geben.

Am Abend kommt Bootsnachbar Evren, ein ehemaliger Polizeioffizier, spricht gut englisch, mit seinem Freund. Wir stellen uns alle vor und die beiden fahren zum Fischen. Nach 2 Stunden sind die Männer zurück, mit einer guten Ladung kleiner Fische (Hamsi oder Alici– sind Sardellen). „Do ju wont fish for cooking?“ Wir zögern, geben zu, dass wir nicht wirklich wissen, wie wir das bewerkstelligen sollen. Sein Freund putzt in der Zwischenzeit schon und dieser Kübel mit dem Blut und den Fischen war ein klein wenig befremdlich. Aber nix da! Wir lernen das jetzt.

Evren holt eine Gaskartusche, eine kleine flache Pfanne drauf, etwas Öl und die Hamsi im Kreis flächig eng eingelegt (sieht aus wie eine Rosette). Noch etwas Öl darüber und schon bruzzelt und duftet es! Nach kurzer Anbratzeit das Öl in einer Schüssel aufgefangen, Teller auf die Pfanne und die gesamte Rosette gestürzt, Öl wieder dazu. Gleich sind die Fische knusprig, wiederum stürzen und schwupp auf den Teller. Zitrone und Brot dazu und wir genießen diesen Leckerbissen. Tja Käpt´n Iglo – do schaust!

Es gesellen sich 2 weitere Freunde dazu, wir liefern eine große Schüssel für den Salat. Eine gediegene Portion Raki rundet das Menü ab und nebenbei wird der Käpt´n noch als Lehrling zum Fischeputzen eingeschult. Es war ein sehr schöner Abend, und die Zeiger der Uhr gingen sehr flott in Richtung der zweiten Stunde.

Bilder:

NIX Tag Donnerstag, 23. Mai 2024 

Etwas angeschlagen ob der intensiven Fischkunde des Vorabends, normaler Betrieb mit gemütlichen Erledigungen

Tag des Kindes Freitag,24. Mai 2024

Ein etwa 11 jähriger Junge ruft und huscht herbei. Schmeißt einen Übersetzer in sein IPhone und ist einfach da. „Ja. Sein Papa ist da vorne auf dem Fischerboot.“ Er verliebt sich in Karl. Der Herzensgute kann ihm kaum etwas abschlagen, nimmt ihn mit dem Rad zum Einkaufen und lässt sich von ihm sogar in der Mittagsrast wecken.

„Swimming please Karl, swimming with you!“. Karl borgt ihm eine Badehose. Es stellt sich heraus, dass der Junge gar nicht schwimmen kann. Hüpft aber von einem kleinen Felsen einfach ins Wasser und schlingt sich um Karl´s Hals. Gegen Abend wimmeln wir ihn dann ab – Großelternzeit vorbei – es war trotzdem schön, dass so ein quirliger neugieriger Bub uns einen Tag begleitet hat.

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